Bohrgeräte Geospeicher
Bohrgeräte Geospeicher

Geospeicher

Wärme für den Winter speichern

Energie Wasser Bern führt auf dem Areal der Energiezentrale Forsthaus Bohrungen durch. Mit dem Pilotprojekt «Geospeicher» soll überschüssige Wärme gespeichert und im Winterhalbjahr genutzt werden.

In der Energiezentrale Forsthaus betreibt Energie Wasser Bern eine Kehrichtverwertungsanlage, ein Holzheizkraftwerk und ein Gas- und Dampf-Kombikraftwerk. Diese Anlagen erzeugen Strom und Wärme. Die produzierte Wärme wird an das Fernwärmenetz von Energie Wasser Bern abgegeben.

Energievorrat anlegen

Insbesondere im Sommer kann die Wärme aus der Kehrichtverbrennung nicht vollständig genutzt werden. Im Winter hingegen wäre diese Wärme sehr gefragt. An diesem Punkt setzt das Pilotprojekt «Geospeicher» an.

Im Sommer soll das Gestein in einer Tiefe zwischen gut 200 und 500 Metern mit über-schüssiger Wärme erhitzt werden. Der Sandstein im Untergrund würde mit 90 Grad heissem Wasser erwärmt. In den Wintermonaten liesse sich die gespeicherte Energie dann wieder zurückgewinnen und in das Fernwärmenetz einspeisen – also genau dann, wenn der Bedarf hoch ist. Auf diese Weise könnte Energie Wasser Bern einen «saisonalen Energievorrat» von 12 bis 15 Gigawattstunden anlegen.

Energiezentrale Forsthaus mit Bohrplatz
Energiezentrale Forsthaus mit Bohrplatz
Funktionsprinzip Geospeicher
Funktionsprinzip Geospeicher

Sowohl der Energierichtplan der Stadt Bern 2035 als auch die Energiestrategie 2050 des Bundes sehen Einsparungen und Effizienzsteigerungen vor. In diesem Zusammenhang spielt die Zwischenspeicherung von Energie eine zentrale Rolle. Der Geospeicher soll so eine Funktion übernehmen. Er würde die Effizienz der Energiezentrale Forsthaus weiter steigern, den Bedarf an Rohstoffen senken und die Emissionen an Treibhausgasen reduzieren.

Bohrung liefert wichtige Erkenntnisse

Der für den Geospeicher notwendige Sandstein wurde erst in einer Tiefe von rund 240 Metern angetroffen, also rund 60 Meter tiefer, als mit dem geologischen Modell prognostiziert wurde. Das erste Bohrloch wurde schliesslich in einer Tiefe von knapp 280 Metern Ende 2022 abgeschlossen. Neben wichtigen geologischen Erkenntnissen zum Untergrund gewann das Projektteam auch wichtige Erfahrungen zum Bohrprozess.

Das Pilotprojekt Geospeicher ist in dieser Form in der Schweiz einmalig. Daher gehören auch technische und organisatorische Herausforderungen dazu, die das Projektteam mit viel Erfahrung und Kompetenz angeht.

In den Jahren 2020 und 2021 wurden die Bohrungen auf dem Gelände der Energiezentrale vorbereitet, der Bohrplatz eingerichtet und die speziellen Geräte und Materialien beschafft. Ein wichtiger Meilenstein im Projekt war die erste Bohrung, die im Oktober 2022 begonnen wurde.

Bohrplatz Geospeicher
Bohrplatz Geospeicher

Aktuell werden weitere Sondierungsbohrungen gemacht. Sie dienen dazu, die geologischen Verhältnisse im Untergrund genauer zu bestimmen und das Potenzial des Geospeichers schrittweise zu präzisieren.

Im Anschluss an die Bohrungen wird in einer umfassenden Testphase die Zuverlässigkeit und Stabilität des Betriebs des Geospeichers überprüft. Diese Erprobungsphase ist für 2024 vorgesehen.

So funktioniert der Geospeicher

Impressionen

Schwere Bohrgeräte
Schwere Bohrgeräte
Bohrarbeiten am Geospeicher
Bohrarbeiten am Geospeicher
Entnahme eines Bohrkerns
Entnahme eines Bohrkerns
Analyse der Bohrkerne
Analyse der Bohrkerne

Das könnte Sie auch interessieren

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen