Dr nöi Breitsch
Bern, 5. Februar 2021. Die letzten Einsprachen sind vom Tisch, die Baubewilligungen liegen vor: Demnächst beginnen die Bauarbeiten im Zusammenhang mit dem Projekt «Dr nöi Breitsch» auch im Bereich Breitenrainplatz und Rodtmattstrasse. Um die Sanierung bis Ende 2022 abschliessen zu können, wird auf der Achse Kornhausstrasse – Moserstrasse – Rodtmattstrasse an mehreren Stellen parallel gearbeitet. Die Folge: Der «Breitsch» wird zur Grossbaustelle – mit zahlreichen Einschränkungen für die Quartierbevölkerung.
Das Projekt «Dr nöi Breitsch» umfasst die Sanierung der Traminfrastruktur, die Neugestaltung des Strassenraums sowie die Erneuerung von Kanalisation und Werkleitungen im Breitenrainquartier. Nachdem die Arbeiten am Viktoriaplatz bereits im September 2020 begonnen haben, starten sie im Sommer 2021 auch im Bereich Breitenrainplatz und Rodtmattstrasse. Letztere mussten aufgrund von Einsprachen mehrfach verschoben werden – inzwischen liegt auch für diesen Abschnitt die Baubewilligung vor.
Die Sanierungsarbeiten im Breitenrain sind nicht nur sehr umfassend, sondern auch dringend nötig: Die Kanalisationsleitungen sind über 100 Jahre alt, die Tramgleise haben das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht, die Strassenraumgestaltung ist stark auf den Autoverkehr ausgerichtet. Seit Sommer 2018 mussten bereits an verschiedenen Stellen Werkleitungen sowie ein Gleisabschnitt notsaniert werden, um die Versorgungssicherheit sowie den Trambetrieb weiterhin zu gewährleisten.
Nun, da alle Baubewilligungen vorliegen, werden die Arbeiten zügig und auf der ganzen Achse Kornhaus-, Moser-und Rodtmattstrasse vorangetrieben. Dies mit dem Ziel, die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten und die Sanierung Ende 2022 abzuschliessen. Weil auf mehreren Baustellen gleichzeitig gearbeitet wird, wird der Alltag im Quartier während fast zweier Jahre teils stark beeinträchtigt. Zwischen Juli 2021 und September 2022 werden die Auswirkungen der Arbeiten besonders zu spüren sein.
Der Reihenfolge der Arbeiten ist auf allen Teilbaustellen grundsätzlich dieselbe: Zuerst werden die Werkleitungen für Wasser, Strom und Gas saniert. Anschliessend verschieben sich die Arbeiten auf die Strassenoberfläche: Während der Intensivbauphase werden die Tramgleise ersetzt und der Strassenraum saniert. Abschliessend folgen die Umgebungs- und Begrünungsarbeiten. Zusätzlich zu den Werkleitungen werden im nördlichen Breitenrein auch die Kanalisationsleitungen ersetzt. Dies erfolgt – wie 2016/2017 bereits im Bereich Viktoriaplatz – mittels sogenanntem Microtunneling. Dabei erstellt eine ferngesteuerte Tunnelbohrmaschine die Kanäle unterirdisch; lediglich die Start- und Zielschächte werden gegraben. So wird die Belastung für das Quartier und den Verkehr markant reduziert.
Die Werkleitungs- und Kanalisationsarbeiten finden mehrheitlich unter Verkehr statt. Die Verkehrsteilnehmenden müssen jedoch vorübergehend mit Teilsperrungen und eingeschränkten Platzverhältnissen rechnen – und aus Sicherheitsgründen gilt Tempo 30.
Traminfrastruktur, Strassenraum und Plätze werden in zwei Intensivbauphasen erneuert. Sie finden vom 5. Juli bis 10. Oktober 2021 im Abschnitt Kornhausstrasse – Viktoriaplatz – Moserstrasse statt und rund ein Jahr später, vom 11. Juli bis 16. September 2022, im Bereich Breitenrainplatz – Rodtmattstrasse. Während der Intensivbauphasen sind die Einschränkungen fürs Quartier gross: Die Baubereiche müssen sowohl für den Individualverkehr als auch für den öffentlichen Verkehr gesperrt und die Parkplätze aufgehoben werden – nur die Trottoirs bleiben begehbar. Für Anlieferungen werden provisorische Lösungen angeboten, die Zufahrt für die Blaulichtorganisationen bleibt jederzeit sichergestellt. Die Intensivbauphasen sind mit viel Lärm und Staub sowie mit ausgedehnter Bautätigkeit verbunden – gearbeitet wird von Montag bis Samstag, von 6 bis 22 Uhr. Unvermeidbar sind auch einzelne Nacht- und Sonntagsarbeiten.
Während der umfassenden Bauarbeiten müssen zahlreiche Parkplätze im Breitenrainquartier aufgehoben werden, und zwar sowohl im Bereich der Baustellen als auch auf den Umleitungsrouten. Weil im Quartier die notwendige Fläche für die Schaffung von Ersatzplätzen fehlt, werden vom Sommer 2021 bis Ende 2022 auf dem Kasernenareal rund 100 Ersatzparkplätze zur Verfügung gestellt. Hier entsteht zudem eine grosse Baustelleninstallation mit Büro-/Mannschaftscontainern sowie Materialdepots.
Im Rahmen des Projekts «Dr nöi Breitsch» sind Eingriffe im Grünraum aus unterschiedlichen Gründen unumgänglich. Gewisse Bäume müssen für Umgestaltungsarbeiten oder aus Gründen der Verkehrssicherheit weichen, andere sind seit Längerem in einem schlechten Zustand. Im Bereich Kornhausstrasse – Moserstrasse wurden bereits im Herbst 2020 elf Fällungen vorgenommen. Auf dem Breitenrainplatz werden im Februar 2021 drei Bäume vor der Migros gefällt, und bis Februar 2022 werden drei weitere in der Stauffacherstrasse im Bereich der neuen Bushaltestelle weichen müssen. Alle Bäume werden nach Abschluss der Bauarbeiten durch Neupflanzungen in der unmittelbaren Umgebung ersetzt. Insgesamt werden im ganzen Projektperimeter dereinst 62 Bäume mehr stehen als heute.
Nach Abschluss der Arbeiten wird die Versorgungssicherheit des Quartiers und eine sichere Traminfrastruktur für viele Jahre gewährleistet sein. Alle Haltestellen sind in Zukunft hindernisfrei ausgestaltet und die Plätze werden aufgewertet. Der Viktoriaplatz wird als Knoten mit Kreisverkehr einfacher befahrbar sein, und der zusätzlich begrünte Breitenrainplatz gewinnt an Aufenthaltsqualität.
Die Bauherrschaft – Stadt Bern, BERNMOBIL und Energie Wasser Bern – wird alles daransetzen, die durch die Baustellen verursachten Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten und Anwohnerinnen und Anwohner sowie Geschäftstreibende kontinuierlich über die anstehenden Arbeiten und allfällige Behinderungen zu informieren. Dafür werden im Quartier regelmässig Flyer verteilt und Plakate zum Bauverlauf aufgestellt, zudem sind im Internet unter www.drnoeibreitsch.ch alle Informationen zur Baustelle zu finden. Sobald es die Corona-Situation erlaubt, werden die Anwohnerinnen und Anwohner zu «Baustellencafés» eingeladen, wo sie ihre Anliegen direkt mit den Projektverantwortlichen besprechen können. Vor den beiden Intensivbauphasen sind für die Bevölkerung zudem Informationsanlässe oder Sprechstunden geplant.
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