Geschäftsjahr 2020
Bern, 16. April 2021. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete Energie Wasser Bern ein Ergebnis von 29.5 Millionen Franken. Der Energieversorger entrichtet daraus 16.2 Millionen an die Stadt Bern und alimentiert den Ökofonds mit 1.8 Millionen Franken. Gleichzeitig treibt das Unternehmen die Umsetzung der städtischen Energie- und Klimastrategie sowie seine Transformation zum Gesamtenergiespezialisten voran.
In einem in vielerlei Hinsicht turbulenten Jahr 2020 erwirtschaftete Energie Wasser Bern einen Gewinn von 29.5 Millionen Franken. Das Ergebnis ist von wesentlichen Sondereffekten geprägt. Einerseits führte der Verkauf des Gaswerkareals an die Stadt Bern zu einem positiven Einmaleffekt. Andererseits wurden aufgrund des Bundesgerichtsentscheids bezüglich der Elektrizitätstarife 2009 und 2010, für die AHVÜberbrückungsrente sowie für die Sanierung des Gaswerkareals Rückstellungen gebildet. Ausserdem wirkte sich der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds des Kernkraftwerks Gösgen weniger positiv auf das Resultat aus als noch 2019. Bereinigt um die verschiedenen Sondereinflüsse liegt der Jahresabschluss 2020 im Vergleich zum Vorjahr auf vergleichbarem Niveau. An die Stadt Bern entrichtet Energie Wasser Bern 16.2 Millionen Franken. Mit weiteren 1.8 Millionen Franken äufnet das Unternehmen den Fonds für erneuerbare Energien.
Trotz Lockdown war das Jahr 2020 für Energie Wasser Bern sehr ereignisreich. Dank der frühzeitig implementierten Pandemieplanung war das systemrelevante Unternehmen gut auf die ausserordentlichen Umstände vorbereitet und hielt die Versorgung der Stadt Bern jederzeit aufrecht. Gleichzeitig trieb es seine Transformation zum Gesamtenergiespezialisten weiter voran. Als solcher fokussiert sich Energie Wasser Bern immer mehr auf die Frage, wie das optimale Energiesystem für die Stadt Bern als Ganzes aussieht. 2020 hat der Energieversorger ein breit abgestütztes Konzept erarbeitet, um zu beurteilen, wie sich die Stadt in Zukunft entwickelt, welche Anforderungen diese Entwicklungen mit sich bringen und welche Anpassungen beim Energiesystem dafür erforderlich sind.
Mit dem Ausbau des Berner Fernwärmenetzes nahm Energie Wasser Bern im Januar 2020 eines der grössten Infrastrukturprojekte der Unternehmensgeschichte in Angriff. Die Kapazität der Fernwärmeversorgung wird durch die Erweiterung nahezu verdoppelt. Dafür reicht die Fernwärmeproduktion der Energiezentrale Forsthaus mittelfristig nicht mehr aus. Unter anderem will der Energieversoger die Abwärme aus der Energiezentrale deshalb noch effizienter nutzen; beispielsweise durch den geplanten Geo-speicher. Im September 2020 begannen die Installationsarbeiten, sodass im Sommer 2021 erste Bohrungen stattfinden können.
Die Transformation von Energie Wasser Bern zum Gesamtenergiespezialisten muss sich in positiven Impacts für Mensch und Umwelt äussern. Mit seinen Projekten, Inno-vationen und Massnahmen wie der Verzicht auf Graustrom in der Grundversorgung seit dem 1. Januar 2020 oder der Erhöhung des Anteils von Biogas im Standardpro-dukt per 1. April 2020 trägt der Energieversorger aktiv zur Umsetzung der Energie- und Klimastrategie des Bundes sowie der Stadt Bern bei. Dass das Unternehmen auf Kurs ist, belegt das EVU-Benchmarking 2019/2020 des Bundesamts für Energie: In der Vergleichsstudie erzielt Energie Wasser Bern in den zwei untersuchten Bereichen Strom und Wärme/Gas die Ränge drei und zwei. Auch der Controllingbericht der Ener-gie- und Klimastrategie 2025 der Stadt Bern zieht eine erfreuliche Zwischenbilanz: Bis heute wurden fünf der zehn Ziele für das Stadtgebiet erreicht, drei weitere knapp
COVID-19 stellt auch die Energiebranche vor grosse Herausforderungen. Dank der hohen Flexibilität der Mitarbeitenden und dem umsichtigen Krisenmanagement meis-tert Energie Wasser Bern die Pandemie bis dato erfolgreich. Der Stromverbrauch der Privat- und Firmenkunden im Stromnetz der Stadt Bern ist 2020 um 6 bis 7 Prozent zurückgegangen, während die Menge der abgegebenen produzierten elektrischen Energie insgesamt gestiegen ist. Grund dafür sind Witterungseinflüsse, welche im Be-richtsjahr stärker gewichten als die Pandemie. Letztere wird auch 2021 anhalten. Nichtsdestotrotz geht Energie Wasser Bern davon aus, dass sich die Energiemärkte erholen, was sich in einem moderaten Anstieg der Energiepreise widerspiegelt.
(Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent)
Betriebsertrag | 421.7 | MCHF | 0.0% |
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Betriebsaufwand | -317.6 | MCHF | 0.0% |
Betriebsergebnis (EBIT) | 41.1 | MCHF | 0.0% |
Ausgewiesenes Jahresergebnis | 29.5 | MCHF | 0.0% |
Ausschüttung Stadt Bern | 16.2 | MCHF | 0.0% |
Ausschüttung Ökofonds | 1.8 | MCHF | 0.0% |
Personalbestand in Stellen (zu 100%) | 590 | Personen | +0.2% |
Abgegebene Energie in CH (Elektrizität) | 1'934 | GWh | +2.6% |
Abgabe erneuerbare Energie/Einspeise-vergütung im Ausland | 364 | GWh | +9.7% |
Gasverkauf | 1'237 | GWh | -0.5% |
Fernwärmeverkauf | 253 | GWh | +0.3% |
Verwerteter Kehricht | 144'032 | t | +4.2% |
Wasserabgabe | 13'075'222 | m3 | -3.8% |
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